Anreize für das Leben bieten
Gespendete Handarbeiten von Sylvia Heuser dienen der Beschäftigung und Beruhigung
Detmold. Über eine große Spende selbstgemachter Handarbeiten freute sich jetzt das diakonis-Seniorenzentrum Elisabethstraße. Sylvia Heuser verschenkte eine große Auswahl an selbstgestrickten Socken, Fühlsäckchen, Nestel-Decken und sogenannten „magic fidges“. Die „magic fidges“ sind gehäkelte Rosen, die man in Dauerschleife immer wieder durchziehen kann, was als sehr beruhigend empfunden wird. Vor allem für Menschen mit Demenz sind die Werke der Detmolderin von großem Nutzen.
„Meine Stiefmutter war dement und lebte in einem Seniorenheim. Gegen ihre innere Unruhe habe ich ihr damals eine Nestel-Decke gekauft. Die war sehr teuer und da dachte ich mir, das kann ich auch selber machen“, berichtet Sylvia Heuser, die in Sachen Handarbeit nicht nur geschickt und kreativ ist, sondern auch sehr nachhaltig arbeitet. Ihre Stoffe bezieht sie meist von ausrangierten Kleidungsstücken. Für die Nestel-Decken verwendet sie gerne eine weiche Rückseite, weil sie bei den Senioren häufig auf dem Schoß liegt. Die Vorderseite besteht aus verschiedenen farbenfrohen Stoffen, die mit Knöpfen, Reißverschlüssen und allerlei interessanten Elementen zum Anfassen verziert sind. Die handgroßen Fühlsäckchen hat sie mit Schafwolle, Wollresten und jeder Menge Perlen, Kugel, Ringen und Knöpfen gefüllt. Sie lassen sich weich drücken und immer gibt es etwas Neues darin zu erfühlen. Die Sachen werden jetzt im Rahmen der Begleitung der Bewohnerinnen und Bewohner je nach Bedarf eingesetzt. „Auch wenn man bettlägerig ist, darf das Leben noch Anreize bieten und bunt sein“, beschreibt Sylvia Heuser ihre Motivation für ihre Arbeiten.
Die dicken Wollsocken sind übrigens von ihrer 89-jährigen Tante gestrickt. „Die verschenken wir hier im Haus mal zum Geburtstag“, verspricht Anette Woop vom Begleitenden Dienst. Auch die anderen Häuser von diakonis werden auf Wunsch noch von Sylvia Heuser bedacht.