Ein Grund zum täglichen Aufstehen
Im Hospiz können die Gäste ihre Gewohnheiten und Vorlieben wie Zuhause fortsetzen
Detmold. Wie wichtig sind Struktur und Ziele für den Tag? Viele Menschen haben ihren bestimmten Rhythmus und pflegen kleine Rituale, wie etwa die tägliche Dusche oder die Gymnastik am Morgen.
Auch im Stationären Hospiz wird im Alltag gelebt, auch hier gibt es verlässliche Strukturen. Darüber hinaus unterstützen die Mitarbeitenden die Gäste, damit sie ihr Leben weiterhin so gestalten zu können, wie sie es immer getan haben. „Wer zum Beispiel immer um acht Uhr gefrühstückt hat, wird dies auch im Hospiz weiter tun, solange es möglich ist“, erklärt Antje Schmidt vom Begleitenden Dienst. Oder bei wem früher das Zeitunglesen zum morgendlichen Kaffee gehörte, dem wird auch hier daraus vorgelesen. „Für unsere Gäste ist es sehr wichtig, dass sie mit ihren Wünschen und Vorlieben gesehen und gehört werden. Dass Gewohnheiten, ob zum Beispiel das Fenster zur Nacht geöffnet oder geschlossen bleibt, hier ganz selbstverständlich fortgesetzt werden“, betont Antje Schmidt weiter.
Nicht selten hat sie allerdings beobachtet, dass selbst noch am Lebensende neue Gewohnheiten und Ziele hinzukommen können, wie etwa das tägliche Fische füttern im Gartenteich. Schmidt: „Der Wunsch, etwas Gutes zu tun, Lebendigkeit und Wachstum zu sehen, ist in den meisten Menschen ganz fest verankert. Wir freuen uns, wenn sie im Füttern einen Grund sehen, dafür aufzustehen. Letztendlich bedeutet es doch, jeden einzelnen Tag einfach das Leben zu leben, auch auf dem letzten Wegstück.“