Eine Tür, die sich öffnet
Gedenkgottesdienst des Stationären Hospizes mit großer Symbolkraft
Detmold. „Siehe, ich stehe vor der Tür und klopfe an. Wenn einer meine Stimme hört und die Tür öffnet, bei dem werde ich eintreten und Mahl mit ihm halten und er mit mir.“ Dieser Bibelvers aus der Offenbarung 3,20 war der Grundgedanke des Gedenkgottesdienstes des Stationären Hospiz. Insgesamt 88 Gäste waren innerhalb eines Jahres im Hospiz verstorben und wurden am vergangenen Freitag namentlich in der Kirche des Diakonissenhauses in Anwesenheit der Angehörigen vorgelesen.
Am Eingang erhielten die Angehörigen je eine Kerze, die sie zum Gedenken an den geliebten Menschen entzünden durften. Magdalene Bruns, Pfarrerin i.R. und ehrenamtliche Seelsorgerin im Hospiz, führte durch den Gottesdienst. „Die Tür zu öffnen“− dieses Bild fand sich auf der Vorderseite des Programms wieder und auf der Wand, angestrahlt durch einen Beamer. Ein festlich gedeckter Abendmahlstisch symbolisierte die Einladung an die Verstorbenen, zu Gott zu kommen. Die Blätter mit den Namen der verstorbenen Gäste, die zuvor am Gedenkbaum im Hospiz hingen, wurden nacheinander vorgelesen und als „Tischkarte“ auf den Abendmahlstisch gelegt. Ein sehr feierlicher Moment.
An der Orgel spielte Irmela Stukenbrock-Krebber, die kurzfristig auch als Chorleitung für den Kirchenchor Heiligenkirchen-Berlebeck einsprang. Der Chor setzte das Thema „Siehe, ich stehe vor der Tür“ gesanglich sehr beeindruckend durch Töne um, die teilweise nach einem Klopfen klangen. Das Stück endete auf einem gemeinsamen Ton, der musikalisch das Gefühl transportierte, dass Jesus und der Mensch sich gefunden haben. Nach dem Gottesdienst nahmen einige Angehörige gerne das entsprechende Blatt vom Abendmahlstisch als tröstende Erinnerung mit nach Hause.
Fotos: Antje Schmidt/Hospiz