Hilde Holtmann feiert 100. Geburtstag
Die gebürtige Dörentruperin ist guter Dinge und steckt voller Lebenszufriedenheit
Detmold-Heidenoldendorf. „Ich bin richtig stolz, dass ich das geschafft habe“, sagt Hilde Holtmann. Sie feierte am 12. August ihren 100. Geburtstag im Kreis ihrer Familie. Ihr größter Wunsch: „Dass ich noch ein paar schöne Jahre erleben darf.“
Hilde Holtmann sieht man ihre 100 Jahre überhaupt nicht an. Noch heute lebt sie allein in ihrer Wohnung in Heidenoldendorf, kocht morgens ihren Kaffee und schaut am liebsten Tierfilme im Fernsehen. Zweimal am Tag kommt der Ambulante Pflegedienst von diakonis, um ihr etwas zu helfen.
Es steckt ganz viel Lebensfreude und vor allem Lebenszufriedenheit in ihr. „Sie denkt immer positiv“, sagt ihre Tochter Ilse. Dabei blickt Hilde Holtmann auf ein langes Leben mit Höhen und Tiefen zurück.
Geboren wurde sie am 12. August 1923 als Hilde Sievert mit ihrem Zwillingsbruder in Spork/Dörentrup als sechstes und siebtes Kind der Familie. Der Vater war Schlachter, sie hatten eine eigene Schlachterei mit Laden. Die Mutter war gelernte Schneiderin. Als junges Mädchen half sie früh in der Schlachterei mit, außerdem auf dem Feld bei der Korn- und Kartoffelernte sowie im Gemüsegarten. Drei ihrer Brüder zogen in den Krieg und kamen nicht mehr zurück. 1948 bekam sie ihre Tochter Ilse. Als ihre Schwester im Wochenbett starb, zog sie zu ihrem Schwager und half, ihre Nichte und ihren Neffen großzuziehen. Später heiratete sie ihren Schwager und lebte mit ihm bis zu seinem Tod in Pivitsheide. Bei einem Tanzcafé in Bad Salzuflen lernte sie dann ihren späteren Lebensgefährten kennen, mit dem sie auf weitere 35 glücklich verbrachte Jahre zurückschauen kann. Gemeinsam fuhren sie zweimal im Jahr an die Nordsee. Urlaub war bis dahin eher ein Fremdwort für Hilde Holtmann.
Ein Geheimrezept für ihre Gesundheit kann die 100-Jährige nicht verraten, aber sie genießt das sehr gute Verhältnis zu ihrer Familie – und lässt sich noch heute gerne so deftiges Essen wie Leberwurst und Schmalz schmecken.