Mobiler Kiosk kommt sehr gut an
Wiebke Schmidt führt Angebot zum Einkaufen im Seniorenzentrum Grüner Weg ein
Detmold. Sich selbst etwas kaufen, selbst etwas aussuchen können: Für die Bewohnerinnen und Bewohner im diakonis-Seniorenzentrum Grüner Weg ist der Kioskwagen der Hit. Ins Leben gerufen hat die mobile Einkaufsmöglichkeit die Mitarbeiterin Wiebke Schmidt, die im Rahmen ihrer Weiterbildung zur Leitenden Pflegefachkraft gerade eine Projektarbeit erstellt.
Seit zwei Monaten wird der gut bestückte Bollerwagen einmal pro Woche über die Wohnebenen geführt: Von Salzstangen über Katzenzungen bis zu Rätselheften oder sogar einem kleinen Piccolo ist die kleine, aber feine Auswahl gut überlegt. Schokolinsen und Erfrischungsstäbchen sind allerdings der Renner. „Die Bewohnerinnen und Bewohner finden das Angebot so toll und fragen immer schon, wann der Wagen wiederkommt“, erzählt Wiebke Schmidt.
Gestartet wurde mit einem Grundsortiment, das aber nach den persönlichen Wünschen ständig erweitert wird. Die Preise sind gering, denn das Sortiment wird günstig eingekauft und zum gleichen Preis weitergereicht. „Finanziellen Gewinn bringt der Kiosk nicht, aber unsere Bewohnerinnen und Bewohner gewinnen dadurch sehr an Lebensqualität“, stellte sie fest. Diese Form der Selbstbestimmung sei gerade in Corona-Zeiten wichtig, wo die Heime nicht so leicht zum Einkaufen verlassen werden können. Bezahlt wird in bar oder der Beitrag wird einfach vom Bewohnerkonto abgebucht.
„Das Schöne an dem mobilen Wagen ist, dass wir damit selbst Menschen an ihrem Bett erreichen können. Sie können die Sachen in die Hand nehmen und sie einfach auch mal fühlen“, betont die Pflegefachkraft.
Zwei Jahre dauert die Weiterqualifizierung berufsbegleitend von Wiebke Schmidt. Zur Abschlussprüfung gehört eine Projektarbeit, die von den Teilnehmern in der Einrichtung eingeführt, umgesetzt und später in einem 15seitigen Abschlussbericht auch hinsichtlich der Bewohnerzufriedenheit bewertet werden muss. Um die Akzeptanz für ihre Idee zu erhalten, hat die 30-Jährige im Vorfeld auch den Bewohnerbeirat mit ins Boot geholt.
Die anfängliche Skepsis wich schon bald aufgrund der hohen Resonanz. Mittlerweile ist der „mobile Kiosk“ ein festes Angebot im Haus und wird durch den Begleitenden Dienst und einige ehrenamtliche Mitarbeitende betreut. Schmidt: „Es freut mich sehr, dass die Idee solchen Anklang gefunden hat.“